Bei Online-Bewerbungen gibt es zwei Haupt-Varianten:
- Bewerbung via E-Mail
- Bewerbung über Online-Bewerbungsformulare.
In diesem Blogartikel geht es nur um die Online-Bewerbungsformulare. Insbesondere grössere Firmen setzen mittlerweile auf solche Online-Bewerbungen um ihre Bewerbungs-Prozesse zu vereinfachen und zu standardisieren.
Experten gehen davon aus, dass diese Art der Bewerbung in Zukunft noch weiter zu nehmen und darüber hinaus noch ausgebaut werden wird. Gemäss einer Statistik von Bitkom setzen 2015 bereits 20% aller Unternehmen auf Online-Bewerbungsformulare.
Während der Prozess für Unternehmen einfacher wird, wird er für Bewerber meistens eher komplizierter und intransparenter. Ziel der meisten Online-Bewerbungsformulare ist eine automatische Filterung der (geeigneten) Kandidaten. Damit Du nicht gleich ausgefiltert wirst, weil Du mit diesem Bewerbungssystem nicht vertraut bist und Fehler machst, habe ich Dir einige Tipps zusammengestellt. Ganz konkrete Tipps sind nur schwer möglich, da es sehr unterschiedliche Plattformen gibt und manche Unternehmen hauseigene Software verwenden.
1. Vorbereitung Deiner Online-Bewerbung
Schaff Dir vorher eine ruhig, möglichst störungsfreie Umgebung.
Studiere die Stellenausschreibung sehr sorgfältig. Am Ende solltest Du sehr vertraut mit den Anforderungen für die angestrebte Position sein. Du solltest aber auch wissen, welche Stärken, Kompetenzen und Erfahrungen Dich für die Position qualifizieren.
Bereite Dir eine Datei mit Textbausteinen vor, aus der Du dann später die Inhalte in die einzelnen Felder reinkopieren kannst. Achte auf eine korrekte Rechtschreibung! Kopiere auch Deine Kontaktdaten mit hinein, so dass Du sie bequem in die Online-Formularfelder übernehmen kannst.
2. Uploads für eine Online-Bewerbung vorbereiten
Speichere Deine wichtigsten Dokumente so ab, dass Du sie bei Bedarf jederzeit (auch einzeln) einfach hochladen kannst.
Bitte beachten Sie dabei, dass bei den meisten Plattformen die Obergrenze für die Dateigrösse (sehr) begrenzt ist.
3. Standardlebenslauf statt Kreativität
Auf vielen Online-Bewerbungs-Plattformen kannst Du Deinen Lebenslauf hochladen und automatisch auslesen lassen. Das ist sehr praktisch, funktioniert aber nur, wenn Du keine allzu kreativen Vorlagen verwendet hast. Auch tabellenbasierte Vorlagen scheinen eher von Nachteil zu sein. Verzichte ausserdem auf Grafiken und Logos im Lebenslauf, da das System damit in der Regel nichts anfangen kann. Wichtig: Diese Upload-Datei muss für die meisten Plattformen im Word-Format (und nicht wie sonst als pdf) vorliegen.
Die gute Nachricht: Die Länge des Lebenslaufs spielt bei Online-Bewerbungsformularen keine Rolle, dennoch solltest Du Dich auf relevante Inhalte beschränken.
4. Stichworte in einer Online-Bewerbung
Schau Dir die Anzeige nochmals genau an: Welche offensichtlich wichtigen Stichworte kommen darin vor?
Warum ist dies so wichtig? – Die meisten Online-Bewerbungsformulare durchsuchen gezielt Deine Bewerbung nach solchen „Keywords“ um (u.a.) auf diese Weise herauszufinden, ob Du ein relevante/r Bewerber/in für diese Position sein könntest.Über die Stellenanzeige hast Du die Möglichkeit Dich an der Wortwahl, die in diesem Unternehmen offensichtlich verwendet wird, zu orientieren. Denn letztendlich hat derjenige, der die Anzeige verfasst und im System erfasst hat wahrscheinlich auch genau diese Begriffe als „Keywords“ angegeben. Beachte auch die korrekte Schreibweise – je nach Flexibilität der Plattform kann schon ein zusätzlich eingefügter Bindestrich einen Unterschied machen.
Ganz wichtig: Übertreibe es nicht. Sogenanntes „Keyword Stuffing“ ist weder bei Suchmaschinen noch bei Online-Bewerbungsplattformen von Vorteil sondern kann zu einem Ausschluss führen.
5. Noch mehr Filter bei Online-Bewerbungen
Wenn z.B. in der Stellenausschreibung steht, dass Du „mindestens 5 Jahre Erfahrung als Business Analyst“ haben solltest Du ebenfalls aufhorchen! Denn dies könnte ein Zeichen sein, dass ein weiterer Filter aktiv ist.
Achte darauf, dass das System – sofern vorhanden – die 5 Jahre Erfahrung in Deinen Positionen erkennen kann.
Auch Sprachkenntnisse und Mindestsalärangaben eignen sich zum Herausfiltern. Im Zweifelsfalls kannst Du z.B. Deine Sprachkenntnisse etwas (!) höher ansetzen, aber übertreibe es nicht.
6. Immer antworten
Wenn Fragen gestellt werden – z.B. auch mit vordefinierten Antworten – nimm notfalls die passendste Alternative. Lass keine Frage leer!
7. Nutze freie Textfelder in einer Online-Bewerbung
Wenn Du die Möglichkeit hast, Freitext einzugeben: Nutze sie! Schreibe in ganzen Sätzen adäquate Anmerkungen hinein.
Achte darauf, dass sich Freitexte mit Deinem Anschreiben decken – sofern Du zusätzlich eines anhängen kannst.
Als „Nachricht“ wird oft das Anschreiben erwartet. Nutze dieses Feld so gut wie möglich und füge Dein Anschreiben (ganz oder teilweise) ein.
8. „Sehr geehrte/r Herr/Frau Personaler/in“
Vergiss nicht, dass das Ziel des ganzen Prozesses ist, dass am Ende wieder ein Mensch Deinen Lebenslauf und Deine Unterlagen studiert. Deshalb bleibe immer höflich und professionell und antworte so, dass dies auch ein Personaler gut lesen kann und mag.
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OKT
2016