Für die meisten von uns bedeutet die Vorweihnachtszeit einfach purer Stress. Statt Ruhe und Besinnlichkeit – volle Kaufhäuser, Staus, Konsumstress, Weihnachtsdeko, Geschenke, Planung etc.
Für eine etwas entspanntere Vorweihnachtszeit habe ich Dir ein paar Tipps zusammengestellt:
1. Bei Dir ankommen.
Advent heisst Ankunft – und so kommst Du wieder bei Dir an: Zieh Dich für ein paar Minuten zurück – und sei es auf der Toilette. Erlaube Dir eine kleine Auszeit, in der Du einfach sein darfst, ohne Verpflichtungen. Eine unterstützende Übung aus der Achtsamkeitspraxis: Konzentriere Dich auf Deinen Atem indem Du z.B. Deine Atemzüge zählst oder Dir innerlich sagst „einatmen“ „ausatmen“. So ist Dein Unterbewusstsein für ein paar Minuten ausreichend beschäftigt und produziert nicht ständig neue Gedanken. Und wenn doch mal Gedanken zwischendurch kommen, lass sie einfach los und weiterziehen, gehe ihnen nicht nach. Und falls es doch passiert, verurteile Dich nicht, sondern kehr einfach ruhig zu Deinem Atem zurück.
Selbst kleine Pausen von nur 2-3 Minuten können sehr wirksam sein. Und die Zeit hat jeder! An der Bushaltestelle, im Tram, in der Supermarktschlange, man findet immer wieder kleine Gelegenheiten. Übrigens: Nutze solche Zwangspausen in Form von Wartezeiten und freue Dich darüber. Lass einfach mal das Smartphone in der Tasche, statt Dein Hirn sofort wieder zu beschäftigen. Dann wird aus einer lästigen Wartezeit eine wertvolle kleine Auszeit.
2. Hinterfrage Deine Ansprüche.
In unserer Kultur neigen wir zum Perfektionismus. Alles muss super perfekt sein, nur dann gilt es als gelungen. Ist das wirklich so? Hinterfrage Deine eigenen Ansprüche und Deinen Perfektionismus. Wäre es wirklich ein Weltuntergang, wenn Du dieses Jahr mal die eine oder andere Tradition einfacher halten oder sogar wegfallen lassen würdest? Wer stellt eigentlich so hohe Erwartungen? Meisten sind wir es doch höchst selbst, die uns zur perfekten Leistung antreiben. Und wie gross ist dann die Enttäuschung, wenn bei allem Perfektionismusstreben am Ende doch nicht alles so über die Bühne geht, wie wir uns das erträumt haben? Was übrigens völlig normal ist.
Was wäre, wenn Du dieses Jahr einfach mal das eine oder andere nicht perfekt machst? Wenn Du Deine Erwartungen an Dich und an die perfekte Weihnachtsfeier mal zurücknimmst?
3. Nein sagen.
Ja, auch das kann Dir das Leben leichter machen. Meistens wissen wir, was uns gut tut und was eben nicht. Sag nein zu den Terminen, Verpflichtungen und Anfragen von denen Du weisst, dass sie Dir nicht gut tun. Verschiebe mal die eine oder andere private Verabredung, wenn sie Dir zusätzlichen Stress bereiten würde. Vielleicht ist der/die andere ja sogar froh, wenn das Treffen verlegt wird? Und übrigens, im Januar kann man sich durchaus auch noch treffen ;-)
4. Nächstes Jahr.
Ja, das nächste Jahr hat auch wieder 365 Tage. Und doch passiert am Jahresende etwas merkwürdiges: Alles muss plötzlich noch in diesem Jahr erledigt werden. Warum eigentlich? Warum müssen wir bis zum letzten Tag rum hetzen und dann mit „Zunge aus dem Hals“ unter den Weihnachtsbaum fallen, nur damit alles noch in diesem Jahr fertig und erledigt wird? Natürlich gibt es Verpflichtungen und Terminsachen, die tatsächlich noch vor Jahresende erledigt werden müssen.
Hinterfrage einfach bei allem, was Du machst ob es wirklich so ist, dass es noch dieses Jahr gemacht werden muss? Oder liesse sich diese Sache nicht doch einfach mal auf Januar oder Februar verschieben? Ist es wirklich eine Vorgabe, die Du einhalten musst oder treibst Du Dich einfach nur selbst an?
5. Sport / Spaziergänge.
Bewegung hat sich gegen Stress bewährt. Nimm Dir Zeit für Dein Sportprogramm oder verbringe Deine Mittagspause mal im Freien mit einem Spaziergang. Das baut Stresshormone ab und lässt den Kopf wieder freier werden.
Ich wünsche Dir eine entspannte(re) Vorweihnachtszeit.
29
NOV
2016