Mit der Darstellung der IT-Kenntnisse im Lebenslauf tun sich viele Bewerber recht schwer, ähnlich wie mit den Sprachkenntnissen. Es hilft, wenn man sich in die Lage eines Personalers versetzt, der aus dem Lebenslauf herauslesen können muss, inwiefern der/die Bewerber/in die erforderlichen Kenntnisse für den Job mitbringt.
So bitte nicht! – Typisches Negativbeispiel aus einem Lebenslauf
IT-Kenntnisse
Word, Excel, Windows, MAC, SAP
Wenn Du jetzt in der Personalabteilung diese Bewerbung auf den Tisch bekämst, könntest Du einschätzen, wie gut die Kenntnisse des Bewerbers sind? Ob er Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi ist? Ob er seit einem Jahr damit arbeitet oder umfangreiche, langjährige Erfahrung hat? – Schwierig, oder?
Und so geht es auch Personalverantwortlichen, wenn sie so eine kurze Aufstellung sehen. Deshalb überlege Dir bei jeder Bewerbung, was der potenzielle Arbeitgeber über Deine IT-Kenntnisse wissen sollte. Welche Infos braucht er, um realistisch einschätzen zu können, ob Du die erforderlichen Qualifikationen mitbringst? Bitte verlasse Dich nicht darauf, dass man Dein Zertifikat unter all Deinen Zeugnissen findet, das besagt, dass Du vor 6 Jahren mal einen Fortgeschrittenen-Kurs in Excel besucht hast…
Erleichtere dem Leser Deiner Bewerbung die Arbeit, indem Du Deine Kenntnisse übersichtlich und aussagekräftig aufführst!
Er (oder sie) wird es zu schätzen wissen!
AUSSAGEKRÄFTIGE FORMULIERUNGSMÖGLICHKEITEN
Es gibt keine offiziell vorgeschriebenen Varianten für die Selbsteinschätzung der IT-Kenntnisse. Folgende Varianten haben sich bewährt:
1. Eine ganz einfache Übersicht
Als Minimum solltest Du Deine IT-Kenntnisse klassifizieren. Hier sind ein paar Formulierungsmöglichkeiten:
- Grundkenntnisse
- Mittlere Kenntnisse
- Gute Kenntnisse
- Sehr gute Kenntnisse
- Expertenwissen
Und so könnte es im Lebenslauf aussehen, Beispiel:
IT-Kenntnisse
Excel, Outlook | sehr gute Kenntnisse |
Word | gute Kenntnisse |
SAP | Grundkenntnisse |
2. Anwendungserfahrung & Zertifikate
Ergänzend kannst du noch ergänzende Angaben zu Deinen Anwendungserfahrungen machen. Es ist ein Unterschied, ob du mit einer Software jeden Tag arbeitest oder sie nur gelegentlich nutzt. Ausserdem kannst du spezielle Kenntnisse aufführen, die für die angestrebte Position wichtig sein könnten. So kann sich der potenzielle Arbeitgeber ein gutes Bild von deinen Kenntnisse machen. Hast du eine Weiterbildung für eine Software gemacht und ein entsprechendes Zertifikat erworben? – Vergiss nicht, es hier mit aufzuführen!
Beispiel:
IT-Kenntnisse
Excel | sehr gute Kenntnisse, tägliche Anwendung seit ca. 10 Jahren, sehr erfahren in der Erstellung von Pivot-Tabellen Zertifikat [xxx] |
Word | gute Kenntnisse, regelmässige Anwendung seit ca. 10 Jahren |
SAP | Grundkenntnisse, gelegentliche Anwendung seit ca. 2 Jahren |
3. Tätigkeitsbereiche
Je nach Tätigkeit sind umfangreichere IT-Kenntnisse erforderlich – dann kann es sinnvoll sein, eine Aufteilung nach Tätigkeitsbereichen zu machen.
Beispiel:
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4. Grafische Darstellung
Eine weitere Möglichkeit ist die grafische Darstellung der Kenntnisse. Das ist insbesondere dann hilfreich, wenn sehr viele Anwendungen aufgeführt werden müssen.
Beispiel:
5. Qualifikationsprofil für IT-Profis
Für IT-Experten lohnt es sich oftmals, die IT-Kenntnisse in ein separates «Qualifikationsprofil» als Anhang zum Lebenslauf auszulagern. So entsteht mehr Platz für eine vollständigere Übersicht über die eigenen Kenntnisse, ohne dass der Lebenslauf selbst total überlastet wird.
Eine mögliche Überschrift wäre zum Beispiel «IT-Kompetenzprofil». In dieser Übersicht kann dann eine Aufstellung nach Bereichen wie «Programmiersprachen», «Datenbanken», «Methoden», «Tools», «Plattformen» erstellt werden, ähnlich wie im vorherigen Beispiel.
Wichtig sind in diesem Zusammenhang dann oftmals auch eventuelle Projekterfahrungen und Zertifikate, die an dieser Stelle mit aufgeführt werden können.
Wie bei allen anderen Inhalten des CV bitte auch beim Qualifikationsprofil an die Relevanz für den Arbeitgeber denken. So kann es hilfreich sein, mit den Inhalten / Kategorien / Themen etc. zu beginnen, die für die angestrebte Tätigkeit besonders relevant sind und diese ggf. auch weiter auszuführen.
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2019