
Sprachkenntnisse werden immer wichtiger. Aber wie führt man sie am besten im Lebenslauf auf?
So bitte NICHT – Negativbeispiel:
Sprachkenntnisse:Deutsch, Englisch, Französisch
Hier ist überhaupt nicht erkennbar, auf welchem Niveau sich die Sprachkenntnisse befinden. Reicht es für eine einfache Konversation oder hat die Person zuletzt in der Schule mal damit zu tun gehabt? Kann sie einfache/gehobene/komplexe Präsentationen in der Sprache verfassen? Ist sie in der Lage mit Gesprächspartnern flüssig auf Englisch über komplexere Sachverhalte zu diskutieren oder reicht es gerade mal für die Frage nach dem Weg in den Ferien? Du selbst weisst, wie Dein Sprachniveau ist, der Personaler kann es aufgrund so einer kurzen Aussage nicht einschätzen. Jedenfalls nicht ohne Kristallkugel ;-)
Positivbeispiele für aussagekräftige Formulierungen der Sprachkenntnisse im Lebenslauf
Es gibt keine offiziell vorgeschriebenen Varianten für die Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse. Folgende Varianten haben sich bewährt:
Variante 1
Eine ganz einfache Einteilung:
- Grundkenntnisse
- gut
- sehr gut
- verhandlungssicher
- Muttersprache
Im Lebenslauf sähe das dann beispielsweise so aus:
Deutsch | Muttersprache |
Englisch | mündlich: sehr gut, schriftlich: gut |
Französisch | mündlich und schriftlich: gut |
Variante 2
Diese Variante basiert auf dem GER, dem *Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen. Die Angabe nach GER sind kein Muss, aber für eine klare Kommunikation sehr hilfreich. Da nicht jeder Personaler die genauen Bezeichnungen parat hat, finde ich es empfehlenswert, die kurzen Beschreibungen (z.B. konversationssicher) hinzuzufügen.
Beschreibung | GER-Abkürzung | GER-Einteilung |
---|---|---|
Grundkenntnisse | A1 | Elementare Sprachverwendung |
erweiterte Grundkenntnisse | A2 | Elementare Sprachverwendung |
konversationssicher | B1 | Selbstständige Sprachverwendung |
fliessend | B2 | Selbstständige Sprachverwendung |
fliessend in Wort und Schrift | C1 | Kompetente Sprachverwendung |
verhandlungssicher in Wort und Schrift | C2 | Kompetente Sprachverwendung |
Muttersprache |
Im Lebenslauf sähe das dann beispielsweise so aus:
Deutsch | Muttersprache |
Englisch | mündlich: B1 (konversationssicher), schriftlich: B2 (fliessend) |
Französisch | mündlich und schriftlich: A2 (erweiterte Grundkenntnisse) |
Weitere Optionen zum Aufführen von Sprachkenntnissen
Wenn es Dir sinnvoll erscheint, kannst Du auch noch ergänzende Angaben machen. Es gibt auch hier keine speziellen Vorgaben. Wichtig ist, dass Du Dir das überlegst, was Deine Kenntnisse am besten verdeutlicht und was für das Unternehmen hilfreich sein könnte.
mündlich / schriftlich
Wie Du in den Beispiele oben gesehen hast, habe ich zwischen mündlichen und schriftlichen Kenntnissen unterschieden. Das verdeutlicht die Sprachkenntnisse zusätzlich.
sprechen / lesen / schreiben
Eine andere Variante ist diese Unterscheidung. Wenn Du ein unterschiedliches Sprachniveau beim Sprechen im Vergleich zum Lesen und Schreiben hast, kannst Du diese Angabe hinzunehmen.
passiv / aktiv
Manchmal hat man passiv (beim Verstehen) einen höheren Wortschatz, als aktiv (beim Sprechen). Wenn das bei Dir der Fall ist, könnte diese Unterscheidung helfen.
Sprachaufenthalte
Hast Du Sprachreisen (Sprachaufenthalte) ins Ausland gemacht? Bei solchen Sprachaufenthalten lernt man manchmal besser, als nur hier in der Schule. Du kannst solche Erfahrungen durchaus dazuschreiben. Beispiel:
Englisch: B1 – konversationssicher (8-wöchiger Sprachaufenthalt in USA in 2014)
praktische Anwendung
Wenn Du kein offizielles Sprachdiplom hast, aber sehr viel praktische Erfahrung bei der Arbeit, kann das durchaus erwähnenswert sein. Beispiel:
Englisch: sehr gut (tägliche Anwendung seit mehr als 5 Jahren – Telefon / Meetings / E-Mails )
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FEB.
2020